Begriffe rundum GPS, Ortung, Fuhrpark
Beidou
Beidou (chinesisch 北斗, Pinyin Běidǒu ‚Großer Bär‘, Abkürzung BDS) ist ein chinesisches Satellitennavigationssystem. Die regionale Version des Systems ging Ende Dezember 2011 offiziell in Betrieb. Das globale System befindet sich noch im Aufbau. Beidou soll die Abhängigkeit vom US-amerikanischen Global Positioning System (GPS) verringern.
Ausbau
Die Satelliten trugen während der Projektentwicklungsphase (bis Ende 2012) auch den Arbeitstitel Compass. Nach Fertigstellung des globalen Systems wird es aus vier geostationären Satelliten, zwölf Satelliten auf geneigten geosynchronen Bahnen, sowie neun Satelliten mit Flugbahnen in 22.000 km Höhe bestehen. Als Genauigkeit für die öffentliche Nutzung werden 10 m für die Position und 0,2 m/s (≈ 0,7 km/h) für die Geschwindigkeit angegeben.
Beidou-1A und -1B wurden am 30. Oktober und 20. Dezember 2000 gestartet, Beidou-1C ist seit dem 24. Mai 2003 im All. Erst die Satelliten der Serie 2 sind Bestandteil des Navigationssystems. Sie nehmen die Positionen über dem asiatisch-pazifischen Raum auf 58,75°O, 80°O, 110,5°O und 140°O ein. Bis April 2012 wurden insgesamt 13 Beidou-2-Satelliten ins All geschossen.
eOBD
In Europa ist es Vorschrift, dass bei der Neuzulassung eines Fahrzeugs eine Motorkontrollleuchte Bestandteil des EOBD (European On-Board Diagnostics) im Sichtbereich des Fahrers ist. Dies gilt sowohl für PKW mit Benzinmotor ab Modelljahr 2001, als auch für PKW mit Dieselmotoren ab Modelljahr 2004[1]. Insbesondere Fahrzeugmodelle für den USA-Export sind aber auch in wesentlich älteren Baujahren OBD(-2)-fähig. Das Fehlen einer OBD war zunächst der Grund, warum die letztgebauten neuen VW Käfer aus Mexiko („Ultima Edicion“) nach ihrem Import nach Deutschland keine Zulassung bekommen sollten.
Fuhrpark
Der Begriff Fuhrpark bezeichnet die Sachgesamtheit der Wagen bzw. Fahrzeuge von Organisationen, Unternehmen, Behörden, Zirkussen oder militärischen Einheiten.
Häufig werden die Kraftfahrzeuge von einem Fuhrparkmanagement gemeinsam verwaltet und von verschiedenen Fahrern genutzt. Die Abwicklung von Investition, Service, Zuteilung, Versicherung der Fahrzeugflotte usw. erfolgt zentral. Viele Unternehmen kaufen die Fahrzeuge ihres Fuhrparks nicht, sondern beschaffen diese über Leasing oder übergeben ihren Fuhrpark und dessen Management einem externen Dienstleister, der dann auch das Flottenmanagement übernimmt.
Galileo
Galileo ist ein in Aufbau befindliches europäisches globales Satellitennavigations- und Zeitgebungssystem unter ziviler Kontrolle (europäisches GNSS).
Es soll weltweit Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern und ähnelt im Aufbau dem US-amerikanischen NAVSTAR-GPS, dem russischen GLONASS-System und dem chinesischen Beidou-System. Die Systeme unterscheiden sich durch Frequenznutzungs- bzw. Modulationskonzepte und die Satellitenkonstellation.
Der Sitz der Agentur für das Europäische GNSS (Galileo-Agentur, GSA) befindet sich in der tschechischen Hauptstadt Prag. Bis 2014 fand der Umzug von Bediensteten und Ausstattung für die Agentur aus Brüssel nach Prag statt.
Mit Stand Ende 2016 sind 18 der vorgesehenen 30 Satelliten in ihrem Orbit. Die letzten Satelliten sollen 2018 in ihre Umlaufbahn geschossen werden. Das Satellitennavigationssystem ist für die Allgemeinheit seit dem 15. Dezember 2016 zugänglich.
Am 27. Dezember 2011 wurde das System offiziell in Betrieb genommen, zunächst im Testbetrieb. Es steht chinesischen und ausländischen Unternehmen zur Verfügung und ist seit Ende 2012 in der Phase II-Konstellation (5 GEO, 5 IGSO, 4 MEO) in großen Teilen Asiens und des Pazifikraums in Funktion. Bis ins Jahr 2020 soll die Zahl der Satelliten für das chinesische Navigationssystem auf 35 steigen.
GLONASS
GLONASS (russisch ГЛОНАСС, als Akronym für Глоба́льная навигацио́нная спу́тниковая систе́ма (Globalnaja nawigazionnaja sputnikowaja sistema) oder englisch Global Navigation Satellite System; deutsch „Globales Satellitennavigationssystem“) ist ein globales Navigationssatellitensystem, finanziert und betrieben vom Verteidigungsministerium der Russischen Föderation.
GLONASS ähnelt in Aufbau und Funktionsweise dem US-amerikanischen NAVSTAR-GPS. Die Satelliten der GLONASS-Konstellation tragen den Namen Uragan (Hurrikan). Technisch basiert GLONASS auf ähnlichen Prinzipien wie GPS. Die parallele, unabhängige Entwicklung der beiden gleichwertigen Systeme während des Kalten Krieges erfolgte aus militärstrategischen Gründen.
Die Entwicklung des Systems begann 1972. Die ersten drei Satelliten starteten am 12. Oktober 1982, das System gilt seit 24. September 1993 offiziell als betriebsbereit. Der Vollausbau, bestehend aus 21 Standard- und drei Reservesatelliten, wurde 1996 erreicht. In den Folgejahren ging die Anzahl funktionstüchtiger Satelliten aber dramatisch zurück, so dass GLONASS als eigenständiges Navigationssystem nicht nutzbar war.
Am 12. September 2008 ordnete der Ministerpräsident von Russland, Wladimir Putin, die Wiedervervollständigung von GLONASS für 67 Milliarden Rubel (1,8 Milliarden Euro) bis ins Jahr 2012 an. Trotz des Fehlstarts einer Trägerrakete am 5. Dezember 2010, bei dem drei Satelliten verloren gingen, stand ab 2011 wieder ein vollständiges GLONASS-System zur Verfügung. Am 2. Juli 2013 kam es erneut zu einem Absturz einer Proton-M-Rakete, bei dem wiederum drei GLONASS-Satelliten zerstört wurden.
Im Juli 2010 kündigte Wladimir Jewtuschenkow, Chef der für GLONASS zuständigen Unternehmensgruppe Sistema, an, dass Russland ein Importverbot für Mobiltelefone plant, die nicht mit dem System ausgestattet sind.
GNSS
GNSS-Empfänger geben Standortdaten aus, die für sich alleine genommen keine Navigation ermöglichen. Erst die Verrechnung mehrerer nacheinander aufgenommener Positionsdaten erlaubt eine Navigation zu einem Zielort.
GPRS
General Paket Radio Service, abgekürzt GPRS (deutsch: „Allgemeiner paketorientierter Funkdienst“) ist die Bezeichnung für den paketorientierten Dienst zur Datenübertragung in GSM-Netzen.
Datenübertragung
Im Gegensatz zum leitungsvermittelten (englisch circuit switched) Datendienst CSD ist GPRS paketorientiert. Das heißt, der Sender wandelt die Daten in einzelne Pakete um, überträgt diese dann als solche und der Empfänger setzt sie wieder zusammen.
Wenn GPRS aktiviert ist, besteht nur virtuell eine dauerhafte Verbindung zur Gegenstelle (sog. Always-on-Betrieb). Erst wenn wirklich Daten übertragen werden, wird der Funkraum besetzt. Ansonsten ist er für andere Benutzer frei. Deshalb ist es nicht notwendig, einen Funkkanal dauerhaft (wie bei CSD) für einen Benutzer zu reservieren. Aus diesem Grund werden die Kosten für GPRS-Verbindungen üblicherweise nach übertragener Datenmenge berechnet, und nicht nach der Verbindungsdauer. Maßgeblich sind natürlich die individuellen Vertragskonditionen.
Kanalbündelung
Die GPRS-Technik ermöglicht bei der Bündelung aller acht GSM-Zeitschlitze eines Kanals theoretisch eine Datenübertragungsrate von 171,2 Kilobit pro Sekunde. Im praktischen Betrieb ist die Anzahl der nutzbaren Zeitschlitze innerhalb eines Rahmens jedoch durch die Fähigkeit der Mobilstation (englisch multislot capability) und der Netze begrenzt. Am Markt befinden sich (Stand 2008) Geräte der Multislot Class 12 mit maximal je vier Zeitschlitzen im Downlink und im Uplink (jedoch gleichzeitig maximal 5 Zeitschlitze). Die damit erreichbare Datenübertragungsrate beträgt – abhängig vom verwendeten Kodierungsschema (hängt ab vom Signal und Rauschverhältnis) und der von der Netzauslastung abhängigen Anzahl der zugeteilten Zeitschlitze (Timeslots) – bis zu 53,6 kbps (bei 4 Zeitschlitzen und CS-2). Das entspricht in etwa der Geschwindigkeit eines V.90-Telefonmodems.
GPRS-Endgeräteklassen
Es existieren 3 verschiedene Endgeräteklassen, die die grundsätzlichen Fähigkeiten eines Endgeräts angeben. Die Endgeräteklasse wird mit einem Buchstaben angegeben:
Class-A: Endgeräte der Klasse A ermöglichen es, gleichzeitig paket- und leitungsvermittelte Dienste zu nutzen. Das heißt, es es ist eine zusätzliche Datenübertragung während eines Telefonats möglich.
Class-B: Endgeräte der Klasse B können entweder einen paket- oder einen leitungsvermittelten Dienst nutzen, jedoch nicht beide gleichzeitig. Das heißt, dass während einer Datenübertragung ein Anruf zwar signalisiert werden kann; wird dieser angenommen, so können während des Telefonats allerdings keine Daten übertragen werden.
Class-C: Endgeräte der Klasse C erlauben eine Datenübertragung lediglich, solange sie beim GPRS-Dienst angemeldet sind.
GPRS-fähige Mobiltelefone gehören zumeist zur Geräte-Klasse B. (Stand 2008/2009) Einige Nokia-Geräte, wie das N900, unterstützen Klasse A.
GPS
Das Global Positioning System (GPS; deutsch Globales Positionsbestimmungssystem), offiziell NAVSTAR GPS, ist ein globales Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung. Die Entwicklung erfolgte seit den 1970er-Jahren durch das US-Verteidigungsministerium und löste ab etwa 1985 das alte Satellitennavigationssystem NNSS (Transit) der US-Marine ab. Ebenso die Vela-Satelliten zur Ortung von Kernwaffenexplosionen. GPS ist seit Mitte der 1990er-Jahre voll funktionsfähig und ermöglicht seit der Abschaltung der künstlichen Signalverschlechterung (Selective Availability) am 2. Mai 2000 auch zivilen Nutzern eine Genauigkeit von oft besser als 10 Metern. Die Genauigkeit lässt sich durch Differenzmethoden (Differential-GPS/DGPS) in der Umgebung eines Referenzempfängers auf Werte im Zentimeterbereich oder besser steigern. Mit den satellitengestützten Verbesserungssystemen (SBAS), welche Korrekturdaten über geostationäre, in den Polargebieten nicht zu empfangende Satelliten verbreiten und ebenfalls zur Klasse der DGPS-Systeme gehören, kann man kontinentweit Genauigkeiten von einem Meter erreichen. GPS hat sich als das weltweit wichtigste Ortungsverfahren etabliert und wird in Navigationssystemen weitverbreitet genutzt.
M2M
Machine-to-Machine (M2M) steht für den automatisierten Informationsaustausch zwischen Endgeräten wie Maschinen, Automaten, Fahrzeugen oder Containern untereinander bzw. mit einer zentralen Leitstelle. Dies erfolgt zunehmend unter Nutzung des Internets und den verschiedenen Zugangsnetzen, wie dem Mobilfunknetz. Eine Anwendung ist die Fernüberwachung, -kontrolle und -wartung von Maschinen, Anlagen und Systemen, die man traditionell als Telemetrie bezeichnet. Die M2M-Technologie verknüpft dabei Informations- und Kommunikationstechnik.
M2M-Lösungen können in jedem Wirtschaftszweig Arbeitsabläufe rationalisieren und zu Produktivitätssteigungen führen. In der Automaten-Wirtschaft melden sich zum Beispiel Verkaufsautomaten selbständig bei einem zentralen Rechner, wenn eine Neubestückung notwendig ist. Dadurch kann man Regelfahrten des Automatenbetreibers vermeiden. Darüber hinaus kommt es zur Vermeidung von Ausfallzeiten. Die damit verbundenen Rationalisierungen der Geschäftsprozesse und die daraus folgenden Kosteneinsparungen bergen für die Industrie – und auch für die Gesellschaft – ein großes Marktpotenzial.
Im Rahmen der Initiative „Informationsgesellschaft Deutschland 2010“ (iD2010) und des Forschungsförderungsprogramms „IKT 2020“ werden für das Internet der Dinge und die M2M-Kommunikation ein besonderer Forschungsbedarf, sowie signifikante Chancen für die Wirtschaft gesehen.
OBD
On-Board-Diagnose (OBD) ist ein Fahrzeugdiagnosesystem. Während des Fahrbetriebes erfolgt eine Überwachung aller abgasbeeinflussenden Systeme sowie weiterer wichtiger Steuergeräte, deren Daten durch ihre Software zugänglich sind. Auftretende Fehler werden dem Fahrer über eine Kontrollleuchte angezeigt und im jeweiligen Steuergerät dauerhaft gespeichert. Fehlermeldungen kann man dann später durch eine Fachwerkstatt über genormte Schnittstellen abfragen. Anfänglich wurden die Daten nach unterschiedlichen Prinzipien der verschieden Hersteller, zum Teil sogar von Modell zu Modell in veränderter Form erfasst und ausgewertet. Diese Phase bezeichnet man heute rückblickend als OBD-1 (auch OBD I), während man nach der Normierung von OBD-2 (auch OBD II) spricht. Seit OBD-2 sind die Fehlercodes (DTC – Diagnostic Trouble Code) auch P0-Codes genannt, in der Norm SAE J2012 bzw. ISO-Norm 15031-6 festgelegt.
Ortung
Der Begriff Ortung fasst mehrere Verfahren zur Positionsbestimmung entfernter Objekte zusammen. Grundlage ist in der Regel eine vom Beobachter vorgenommene Distanzmessung mittels Signalen, die vom zu ortenden Objekt dann an den Sender zurück gelangen. Dies geschieht meist durch Reflexion (diffus oder gebündelt). Verwendet werden Laser, Tonsignale (auch hochfrequente), sowie Radar. Ortungen sind im Gegensatz zur Lokalisation aktive Verfahren, welche man damit nicht verwechseln sollte.
Quelle: de.wikipedia.org